Auf der Ronneburg
Dieser Beitrag ist abgelaufen: 10. Januar 2020 00:00
Die Klasse 4b auf der Ronneburg
Am Dienstag, 05.11.2019 ist die Klasse 4b mit den Autos mancher Mamas und Papas auf die Ronneburg gefahren. Es ging schon um 9.20 Uhr los. Als wir nach ungefähr 40 Minuten Fahrt auf der Ronneburg antrafen, wartete Ritter Bernd schon auf uns. Nun versammelten wir uns in einem Halbkreis und wurden begrüßt, bevor Ritter Bernd uns den Tagesablauf erklärte. Er sagte, dass wir zuerst eine Burgerkundung machen würden, was für uns ganz gut klang. Danach sagte er, dass wir in mittelalterlicher Schrift schreiben würden, was für unseren Geschmack cool war. Aber danach sagte er das allerbeste von den drei Sachen: Wir würden eine Waffenpräsentation bekommen. Darauf freuten sich viele von uns am meisten. Kurze Zeit später liefen wir durch das Burgtor. Dabei kamen wir an einem kleinen Laden vorbei, wo es tolle Sachen gab.
Hinter dem Burgtor hielten wir an. Ritter Bernd erklärte uns, wie man die Schießscharten benutzt. Anschließend sind wir in das Brunnenhäuschen gegangen. Hier wurde uns sehr viele interessante Dinge erklärt. Der Brunnen ist dadurch entstanden, dass der Burgherr gesagt hat, dass er den Bauern Schutz geben würde, wenn sie für ihn arbeiten. Es hat 15 Jahre gedauert, den Brunnen, der 96 Meter tief ist, zu graben. Im Schnitt sind das 6 Meter und ein paar Zentimeter pro Jahr. Ritter Bernd hat erzählt, dass die Ritter ja früher keinen Presslufthammer oder Bagger hatten. Alles musste nämlich von Hand mit Spitzhacken und Schaufeln abgebaut werden. Um den Brunnen zu bauen, wurde ein mittelalterlicher Aufzug gebaut. Er bestand aus einer sehr großen Holzrolle mit langem Seil darum gewickelt. Am Ende des Seils hing ein Holzkasten, in dem die Arbeiter in den Schacht heruntergelassen wurden. Aufmerksam hörten wir Ritter Bernd zu. Nun schüttete Ritter Bernd einen Eimer mit Wasser in den Brunnen und wir sollten zählen, wie lange es dauert, bis das Wasser auf dem Boden ankam. Einige zählten neun, andere zehn Sekunden. Ganz spannend wurde es, als Ritter Bernd das Licht über dem Brunnen anmachte. Wir konnten sehen, wie tief er war.
Dann sind wir in den Burghof gegangen. Im Burghof waren Wappen aufgehängt. Ein Wappen wurde aus zwei Wappen zusammengefügt. Ritter Bernd hat uns mit einem kleinen Schauspiel erklärt, wie das kam. Ein Mädchen und ein Junge wurden nach vorne gerufen. Sie waren Burgfräulein und Ritter. Sie begegneten sich auf dem Markt am Gemüsestand und verliebten sich ineinander. Jeder erzählte es den Eltern. Die Eltern aus den unterschiedlichen Adelsfamilien waren mit einer Hochzeit einverstanden. Für ihre Kinder brauchten sie nun ein neues Wappen, das sich aus Wappen der beiden Familien neu zusammensetzte. Das war witzig und alle fanden es gut.
Dann sind wir im Burghof weitergegangen. Links waren der Palas und die Kapelle. Sie wurde so hoch gebaut, weil die Menschen damals dachten, sie wären näher bei Gott.
Als nächstes haben wir uns vor dem Bergfried versammelt, dort gab es eine Pause. Einige Kinder haben Teekränzchen gemacht, einige haben sich an den Pranger gestellt und manche haben Ritter und Verräter gespielt. Außerdem haben wir gefrühstückt. Anschließend hat uns Ritter Bernd erzählt, dass zufällig heute der Aufzug vom Bergfried kaputt ist. Wir sollten uns in einer Schlange vor dem Eingang zum Bergfried aufstellen und einzeln nach oben laufen. Dabei sollten wir die Stufen zählen. Dann durften wir loslaufen. Es waren 142 Stufen. Von oben hatten wir eine fantastische Aussicht.
Nun wurden wir von Ritter Bernd in einen Raum mit ausgestopften Tieren und großen Tischen gerufen. Für uns war alles für das mittelalterliche Schreiben vorbereitet. Uns wurden der Calamus, ein mittelalterliches Schreibgerät aus angespitztem Schilfrohr und die Unzialschrift aus dem Mittelalter gezeigt. Wir haben Schälchen mit Kohle und Wasser bekommen und haben daraus Tinte hergestellt. Und nicht nur das, jeder hat auch noch einen Calamus zum Schreiben bekommen. Wir haben auf Büttenpapier geschrieben, das aus gepressten Pflanzen hergestellt wurde. Wir konnten schreiben, was wir wollten, aber in Unzialschrift. Dazu haben wir kleine Täfelchen bekommen, um uns die Buchstaben genau anzuschauen. Das war toll.
Direkt danach startete ein weiteres Highlight des Tages: Wir bekamen die Waffenpräsentation. Als erstes gingen wir weiter hoch in einen anderen Raum und Ritter Bernd erzählte uns von den Franken, die der Sage nach Frankfurt gegründet haben, als sie vor den Sachsen über eine seichte Stelle im Fluss flohen und dort siedelten. Aber dann ging es auch schon mit der Vorführung verschiedener Helme los. Vier Kinder haben Helme auf den Kopf bekommen, einen Helm, der nur den Kopf schützte, einen Helm mit Nasenschutz, einen Helm mit Gesichtsschutz aber ohne Nackenschutz und einen Topfhelm der alles, auch den Hals, schützte. Darin war nur ein kleiner Sehschlitz. Anschließend wurde uns vom kleinen Rundschild bis zum großen Mannschild alles gut erklärt. Nun hat er uns die Schwerter vorgeführt, nämlich das scharfe Einhandschwert, das mittelalterliche Schwert und den großen Gassenhauer. Dieses Schwert war das größte, sogar größer, als der eigenen Ritter und das war schon ziemlich groß. Es hatte seinen Namen daher, dass man mit ihm eine Gasse in die Gegner hauen konnte. Der Morgenstern wurde im Morgenland erfunden, damit sich die Menschen dort gegen die Kreuzritter verteidigen konnten. Er sieht wie ein Stern aus, daher kommt der Name Morgenstern. Aber jetzt hat Ritter Bernd nach einem sehr mutigen Kind gefragt und es haben sich ein paar Kinder gemeldet. Er hat ein Kind drangenommen und dieses Kind hat zuerst eine Stoffhaube und dann eine Kettenhaube auf den Kopf gesetzt bekommen. Nun hat Ritter Bernd das sehr scharfe Einhandschwert genommen und es über das Kettenhemd gezogen. Zum Glück ging alles gut aus, die Kettenhaube hat gehalten.
Viel zu schnell war es schon zu Ende. Wir haben noch eine Erzählrunde gemacht und uns von Ritter Bernd verabschiedet. Nun mussten wir nach Hause fahren. Wir sind in die Autos der Eltern gestiegen, die schon auf uns gewartet haben, und kamen um 14.20 Uhr an der Schule an. Das war der tolle und auch lustige Ausflug der Klasse 4b zur Ronneburg.
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